Nachnutzung des Botanischen Institus der Universität Rostock

Das Gebäude wurde 1841 als privates Wohnhaus durch Herrn Prof. Dr. Schatz errichtet, als „Schatz’sche Villa“. Herrn Prof. Dr. Schatz war Begründer der botanischen Sammlungen der Rostocker Universität und Gründungsvater des späteren Botanischen Instituts.
Die (spätklassizistische/ historische) Villa hatte ein zweigeschossiges Haupthaus und zwei flankierende, eingeschossige Flügel. 1884 wurde sie von Herrn Prof. Dr. Schatz an die Universität Rostock verkauft und zum Botanischen Institut ausgebaut. Aus diesem Grund wurden die Seitenflügel um ein Geschoss aufgestockt sowie ein Mittelrisalit angebaut.
Auf dem ca. 7000 m² Grundstück befinden sich ebenfalls 6 Gewächshäuser und 2 Schuppen.
Bis zum Leerstand 2003 betrieb der Fachbereich Biologie der Universität Rostock hier eine Bildungs- und Forschungseinrichtung. Das Gebäude und die Gartenanlage stehen unter Denkmalschutz und sind in die Denkmalliste der Hansestadt Rostock eingetragen.

Bei dem denkmalgeschützten Gebäude handelt es sich um einen 2- geschossigen Mauerwerksbau mit nicht ausgebautem Dachgeschoss im mittleren Bereich (als allseitig abgewalmtes Drempelgeschoss). Das Haus ist rund zur Hälfte unterkellert. Die Kellerräume sind auf Grund der extremen Hanglage zum größten Teil oberirdisch ausgeführt. Im Bereich des Nordgiebel befindet sich im Erdgeschoss ein eingeschossiger massiver Anbau. Auf der Gartenseite entstand Mitte des vorherigen Jahrhunderts im Kellerbereich ein eingeschossiger Anbau als Kohlenlager und Heizung. In den letzten Jahren wurde das Gebäude vom Fachbereich Biowissenschaften genutzt. Aufgrund der Fertigstellung des Neubaus für o. g. Fachbereich in der Rostocker Südstadt wurde das Gebäude 2003 frei gezogen und steht für eine neue Nutzung zur Verfügung. In den Jahren 2008 / 2009 wurde ein 1. Bauabschnitt zur Sicherung der Gebäudesubstanz realisiert. Eine weitere Nutzung erfolgte nicht. Mit dieser Maßnahme wurde das Gebäude als Bürogebäude für das Personaldezernat des Universitätsklinikums Rostock AöR umgebaut. Mit dieser Baumaßnahme wurden ebenfalls die für die Nutzung erforderlichen Außenanlagen sowie äußere nicht öffentliche Erschließung realisiert.
Mit der geplanten Sanierung wurde das kulturhistorisch wertvolle Gebäude wieder auf seine ursprüngliche Struktur zurückgeführt. Spätere Anbauten wurden abgebrochen und die Freitreppe auf der Gartenseite wiederhergestellt. Das Ensemble erhielt dem historischen Vorbild entsprechende neue Erschließungen und eine Sanierung der Außenanlagen. Die fußläufige Erschließung erfolgte von der Doberaner Straße, die Erschließung durch den Autoverkehr über den Patriotischen Weg. Hier wurden auch die notwendigen Parkflächen eingeordnet. In einem 2. Bauabschnitt erfolgte die komplette gartentechnische Wiederherstellung des Grundstücks (inkl. des Bereiches der ehemaligen Gewächshäuser).

Das KG ist eine als Souterrain ausgeführte Teilunterkellerung nördlich der Längsachse des Grundrisses. Seine Räumlichkeiten werden als Lager, Archive und zur Unterbringung der Haustechnik beansprucht.
Das EG gliedert sich in drei Teile. Ein zentral liegendes Haupthaus beherbergt neben der Büronutzung, die Treppenanlage, ein barrierefreies Besucher-WC sowie einen neu geplanten Flur zur Erschließung der beiden Seitenflügel. In den seitlich flankierenden Flügeln sind Büroräume untergebracht. Die erforderlichen Sanitärräume sind in die 2- hüftige Gebäudestruktur integriert.
Das OG wurde über die zentrale Treppenanlage des Haupthauses erschlossen.
Die Büroräume sind über das bestehende Treppenhaus und einen neu geplanten Flur erreichbar.
In allen Geschossen wurden die Forderungen des Raumbedarfs in die historische Raumstruktur mit geringen Umbau und Neubaumaßnahmen integriert.

Bauherr: Betrieb für Bau- und Liegenschaften M-V Rostock
Nutzer: Universitätsmedizin Rostock
Leistungsphase: 1 - 8
Bauzeit: 2011 - 2012
Baukosten: 1.449.384,26 EUR